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Mit offenen Augen sicher durch den Tag

Die erste und die letzte Treppenstufe haben es in sich: Jährlich 165 000 Unfälle durch Stolpern, Ausrutschen oder Stürze in Deutschland.

LEBENSGEFÄHRLICHE KLETTERPARTIE: Bei Leitern und Steighilfen muss immer auf gute Standsicherheit geachtet werden. Auch auf Treppen kommt es immer wieder zu schweren Stürzen.

LEBENSGEFÄHRLICHE KLETTERPARTIE: Bei Leitern und Steighilfen muss immer auf gute Standsicherheit geachtet werden. Auch auf Treppen kommt es immer wieder zu schweren Stürzen.

Bild: stock.adobe.com/Marco Martins

Oft ist es nur eine Kleinigkeit, die den Menschen aus dem Tritt bringt: das Klingeln des Smartphones oder der Zuruf einer Kollegin. Normale Handlungen wie Treppensteigen oder ein kleiner Schlenker beim Gehen klappen nicht mehr, weil man abgelenkt ist oder aus dem Rhythmus kommt. In solchen Situationen ereignen sich häufig Arbeitsunfälle, die mit Stolpern, Rutschen oder Stürzen zu tun haben.

Im Jahr 2022 kam es in Deutschland zu mehr als 165 000 solcher Unfälle – mehr als 450 pro Tag, so die Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Gefährlich wird es überall dort, wo es rutschig ist: Wasser, Regen, Schnee, Glatteis, Öl oder Fett auf dem Boden – hier kommt es mit Abstand am häufigsten zum typischen Unfall durch Ausgleiten, Ausrutschen oder Stolpern.

Vermeiden lassen sich solche Ereignisse oft durch größere Aufmerksamkeit. „Halten Sie die Augen offen und beseitigen Sie umgehend Rutsch- oder Stolperfallen, die Ihnen auffallen”, empfiehlt Fatih Yilmaz, Expertin für Arbeitssicherheit bei der Dekra. „Achten Sie auf den Zustand der Böden. Sie müssen trocken, sauber und intakt sein, und ziehen Sie rutschfeste Schuhe an.”

Gefährlich sind auch Treppen: Auf ihnen ereignete sich knapp jeder fünfte solcher Unfälle. „Das A & O ist, Hektik vermeiden, sich nicht ablenken lassen und den Handlauf benutzen. Die erste und die letzte Stufe sind die gefährlichsten. Dort ändert sich der Gehrhythmus und man kommt am leichtesten aus dem Tritt”, sagt Yilmaz.

Auch wer hoch hinaus will, muss kühlen Kopf bewahren. Mehr als 4400 Unfällen ereigneten sich beim Benutzen einer Leiter, etwa zwölf pro Tag. „Verzichten Sie auf waghalsige Kletterpartien und verwenden dafür keinesfalls einen Bürostuhl. Achten Sie bei Steighilfen und Leitern auf gute Standsicherheit und holen eventuell eine weitere Person zur Absicherung”, mahnt die Dekra-Expertin zu mehr Vorsicht.

Zu kritischen Situationen kommt es oft auch, wenn der Stress überhandnimmt, wenn in kurzer Zeit viel passieren muss. „Laden Sie sich beim Transport von Gegenständen nicht zu viel auf, nehmen wenn nötig Hilfe in Anspruch, und stellen sicher, dass alle Wege ausreichend beleuchtet sind”, sagt Yilmaz.

„Gehen Sie mit offenen Augen durch den Tag und wählen im Zweifel die sichere Variante. Und noch eins: Tragen Sie mit Ihrem positiven Feedback zu einer besseren Sicherheitskultur bei: Loben Sie Personen, die es richtig machen.“

Dekra


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